Schakelines Mama wuppt die Weihnachtsfeier - wie lange noch, alexa?
Frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und NICHT beabsichtigt. Aus dem Alltag – vielleicht etwas überspitzter, oder nicht?!?
„Tu dat nich da reeeeiiiiiinnnn!!!“ 30 kleine Augenpaare und 6 große Augenpaare richten sich auf Schakelines Mama. Mist, was haben wir jetzt schon wieder falsch gemacht?!? Nee, nicht wir – ICH!!!
„Dat Schächtelken hier is für die Makkarroooongs! Dat was du da machen tust, is für die Schbekkuuula-dingens da! Mensch Kindelein, dat weiß doch wirklisch jeder!“ 36 Augenpaare richten sich auf mich. Aha, ok, Entschuldigung.
Wenn ich jetzt frage, wo da der Unterschied zwischen den Schächtelchen ist, gibt’s nur wieder Ärger. Könnte das am Eierschalen-weiß oder am leichten beige Ton liegen? Hmmm…
Ein großes „NEEEEEEIIIIIIIIIIINNNN!!!!“ rettet mich, denn auch Lenas Mama hat die weißen Schachteln mit den weißen Schachteln vertauscht. Abgründe!!!
Basteln ist schön - dann kam Schakelines Mama...
Ja es ist wieder „Wir-backen-und-basteln-für-die-Weihnachtsfeier-Tag“. Seitdem Schakelines Mama dieses Event in die Hand genommen hat, stehen wir wochenlang am Basteltisch. „Dat Zeugens muss mitten ins Herz gehen! Dat muss guud aussehen!! Denn dat Oberschulrat will auch kommen tun!“
Dat Oberschulrat ist nämlich der Nachbar von Schakelines Mama. Und der hat eigentlich gar keine Lust, aber sag das mal Schakelines Mama…
Und so sitzen wir mit zusammengebissenen Zähnen beim Basteln in der Schule. Schichtleitung Schakelines Mama hat bestimmt, dass die Kinder viel zu langsam beim Basteln sind. Außerdem machen sie zu viele Fehler und gut sieht das ja auch nicht aus. Kein Kinder Krickelkrakel, wo kommen wir denn da hin?
Das gilt natürlich nur für unsere Kinder. Schakeline ist da außen vor. „Dat Schakeline kann so schöne Engelkens machen tun! Dat Kind is ja soooo vielbegabt! Und seit dat Zeichenkuchs (Zeichnenkurs) malt dat Schakeline Schatz ja auch so gute Sachen! Is wie dat, na, wie heißt dat nochmal? Helf mich doch ma!“
Monet? Rubens? Van Gogh? „Nee, dat Bangski mit dat Schdreed Ard. Is doch klar, Kindeleins!“ Und weil dat Schakeline so vielbegabt ist, darf sie auch gleich noch kleine Anhänger Kärtchen mit ihrer Kunst versehen. Ob das Schakeline auch so sieht? Meines Wissens liebt sie eher „Street Kart“ mit Super Mario…
Abends beim Basteln im Akkord mit Alexa...
Ich zähle die Tage bis zu dieser XXXXX Weihnachtsfeier. Mein Kind bastelt schon lange nicht mehr mit. Darf es ja auch gar nicht. Schakelines Mama hat alle Kinder – bis auf Schakeline – von der Bastelei ausgeschlossen.
Aber von meinem Kind habe ich gelernt, unser neuestes Familienmitglied einzubeziehen. So frage ich täglich, „Alexa, wie oft muss ich noch zum Basteln?“ und jedes Mal wird es weniger. Was würde ich nur ohne Alexa tun! Sie erinnert mich an alle meine Basteltermine. Nur basteln muss ich selbst.
Aktuell sind es kleine Geschenke, die man gut verkaufen kann. Geld in die Schulkasse spülen. Für neue Streichinstrumente. Denn die braucht Schakelines Mama für die neue Geigenklasse. Dabei ist nur Schakeline, ihr Lehrer und Schakelines Mama für diese „viiiielbegabte“ Klasse vorgesehen.
Nur noch 2 Tage...
Alexa erinnert mich nun stündlich, dass ich noch 200 Karten bestempeln und bekleben darf. Schakelines Mama hatte noch eine weitere dieser glorreichen Ideen und ich darf sie dabei unterstützen.
Nur noch 2 Tage sagt Alexa. Dann nur noch 1 Tag. Wir bringen alle körbeweise unsere selbst gebastelten Sachen in die Turnhalle. Beim Aufbau DÜRFEN alle ZUSAMMENHELFEN.
Mittlerweile könnten wir ein ganzes Kaufhaus mit den selbst gebastelten Sachen ausstaffieren. Schakelines Mama hat schon Unglaubliches geleistet – das muss man anerkennen! Überall funkelt und leuchtet es. Ein richtiges Weihnachtsdorf ist in der Turnhalle entstanden.
Na gut, der Platz für die Aufführung der Kinder wurde kurzerhand mit den selbstgebastelten Sachen vollgepflastert. Die alljährliche weihnachtliche Aufführung der Schüler braucht ja auch kein Mensch. Auch die Kinder und wir müssen besser zusammenrücken – einfach kein Platz für die Stühle vorhanden. Irgendwo müssen ja die ganzen Verkaufsstücke hinkommen.
Schakelines Mama, Alexa und ich...
Da auch wirklich weder Platz noch Zeit für die Schulaufführung vorhanden ist, wurde sie einfach stark reduziert. Nur Schakeline und ihre Mama führen ihre Streicher Künste vor. Damit der Herr Oberschulrat sehen kann, wofür die ganzen Gelder notwendig sind.
Dann widmen wir uns dem eigentlichen Punkt: Dem Verkauf der selbstgemachten Sachen. Ich begebe mich hinter den Verkaufsstand mit den Karten, Plätzchen und selbstgemachten Kleinigkeiten aus meinen Nachtschichten mit Alexa. Zumindest wollte ich das…
Doch da ist nichts mehr! An dieser Stelle befindet sich jetzt der laktosefreie Eggnog ohne Alkohol. ???? Was ist da los?!? Schakelines Mama klärt mich auf: „Weißt du Kindelein, dat Oberschuuulrat hat so seine Ansprüche! War gudgemeind, aber leider hat dat nich so gepasst. Dat nächste Mal wird dat besser!“
Dat Oberschuuulrat hat sich direkt nach der Aufführung von Schakelines Mama und Schakeline verkrümelt. Wichtige Termine oder Bauchkrämpfe oder so. Und so sitze ich bei Alexa zu Hause inmitten meiner vollgefüllten Körbe von selbstgemachten anspruchslosen Basteleien.
Alexa, wie viele Tage habe ich noch bis zur nächsten Weihnachtsfeier?