Vom Modellieren spricht man nicht nur im Kreativbereich, sondern auch in der Mathematik oder Informatik. Wir betrachten die kreative Version. Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Dazu kann man Modelliermasse oder Knetmasse wie FIMO verwenden, aber auch Gips, Wachs, Keramik oder Ton. Kneten ist die Vorstufe zum Modellieren. Teig kneten, Knete kneten – bereits im Kindergarten bzw. KITA können Kinder damit beginnen. Detaillierter wird es beim Modellieren. Formen werden mit den Fingern oder Werkzeug aus der Masse herausgearbeitet oder zusammengesetzt. Weil beim Kneten und Modellieren viel Feingefühl und gut dosiertes Drücken mit den Fingern nötig ist, hat Kneten auch eine pädagogische und therapeutische Bedeutung.
Kneten und Modellieren eignen sich für die gezielte Förderung der Feinmotorik. Schlangen aus Knete mit der Hand wellen, Kugeln formen, einfache Figuren formen – das kann für Kleinkinder zur Herausforderung werden. Zu viel Druck, zu wenig Druck mit Fingern oder Handfläche – all das sieht man am Ergebnis. Gröbere Formen können immer detaillierter werden. Es ist gar nicht so einfach, eine Idee mit Modelliermasse umzusetzen. Dazu braucht es Übung und Ausdauer. Wer dann jedoch über ein gutes Fingerspitzengefühl verfügt und seine Fingermuskeln trainiert, hat es in der Schule leichter beim Schreiben lernen.
Was braucht man zum Modellieren oder Kneten? Modelliermasse und Modellierwerkzeug ist die allgemeine Antwort. Für Kinder eignen sich lufttrocknende oder im Ofen aushärtende Modelliermasse wie bspw. FIMO oder Playdough, Ton, Salzteig, essbare Knete (wie Teig), oder für größere Kinder Keramik, Knetbeton oder Gips. Dazu gibt es spezielle Messer, Ausstecher, Ausrollwerkzeug, die man kaufen kann. Man kann aber auch Dinge aus dem Haushalt verwenden – hier bitte Informationen der Modelliermasse Hersteller beachten. Das Preisgefüge geht von sehr günstig bis teuer. Knetmasse wie Salzeig lässt sich auch selbst herstellen.
Was wir immer wieder erleben, wenn Kinder kneten oder modellieren dürfen ist pure Begeisterung. In Workshops oder Kursen können die Kids es kaum erwarten, loszulegen. Manche warten nicht einmal die Einführung ab, sondern bearbeiten direkt die Modelliermasse. Dass sie dabei eine Menge lernen, ist ihnen schnuppe. Denn es macht einfach Spaß. Die Ergebnisse könnten dabei kaum unterschiedlicher sein: Nahezu perfekte Modelle bis hin zu sehr abstrakten Werken oder auch Knetteilchen, die auf dem ganzen Tisch verstreut liegen… Die Herausforderung besteht darin, aus einem Klumpen das gewünschte Modell herauszuarbeiten. Teile anfügen, Masse wegnehmen, abrunden, Kanten herausformen. Das gelingt mit ausgeprägter Feinmotorik besser.
Unser Tipp: Mit Silikonformen kann man bestimmte Formen wie Türen, Fenster, Blumen, Motive jeglicher Art ganz einfach herstellen. Wer schon besser modellieren kann, erledigt das mit den Fingern. Aber für Anfänger ist das eine schöne Art, sein Kunstwerk aufzupeppen.
Aus Erfahrung: Manche Kinder lassen sich von zu perfekten Formen abschrecken. Sie können nicht sehen, dass bis dahin jede Menge Einzelschritte notwendig sind. Deshalb empfehlen wir das gemeinsame Kneten und Modellieren. Kleine Schritte führen zum Ganzen. Im Nachhinein ein Kinderspiel – das ist ein großer Lernerfolg und Motivationsschub.