Geschnitzte Figuren hat man schon in Gräbern der alten Ägypter gefunden. Auch aus der Antike gibt es Funde. Die wichtigste Zeit war jedoch im Mittelalter. Bei der Holzschnitzerei unterscheidet man zwischen Schnitzkunst und Schnitzhandwerk. Wobei die Grenzen fließen. Beim Schnitzen werden Holzschichten mit Schnitzmessern, auch Schnitzeisen oder Beitel genannt abgetragen. So entstehen nach und nach Formen, Muster oder auch Figuren. Schnitzen findet heutzutage industriell statt. Wobei es sich bei Kindern immer größerer Beliebtheit erfreut.
Können Kinder schon mit dem Schnitzmesser schnitzen? Mittlerweile gibt es spezielle Schnitzmesser für Kinder mit abgerundeter Klinge. Grundsätzlich besteht beim Schnitzen Verletzungsgefahr. Ob ein Kind schon schnitzen kann oder noch warten sollte, können Eltern am besten selbst beurteilen. Wenn das Kind schon beim Kochen mitschnippelt, kann auch kontrolliert der Umgang mit dem Schnitzmesser beigebracht werden. Eine gute Hand-Auge-Koordination ist wichtig. Das Messer wird am Holz mit leichtem Druck von sich weggeführt. Weicheres, feuchtes Holz ist einfacher zu bearbeiten als trockenes Holz. Beim Umgang mit Schnitzmesser & Co. ist es ebenfalls wichtig zu beachten, dass Bäume nicht beschädigt werden dürfen.
Was braucht man zum Schnitzen? Ein gutes Schnitzmesser ist die Hauptsache. Hierbei kann man mit abgerundeter oder spitzer Klinge schnitzen. Für Kinder bieten sich Schnitzhandschuhe an. So sind die Finger besser geschützt, wenn man mit dem Messer abrutschen sollte. Wo bekommt man jetzt das Holz her? Im Baumarkt wird man immer fündig. Die Restegrube ist eine gute Anlaufstelle für Anfänger. Die Natur ist jedoch der schönere Startpunkt. Man sollte jedoch keine Äste absägen, sondern welche verwenden, die am Boden liegen. Wer die Natur achtet, schnitzt nicht in die Rinde eines Baumes. Im Winter und Frühjahr werden viele Büsche und Bäume zurückgeschnitten. Hier fällt immer eine Menge Holz an, das sich zum Schnitzen eignet. Äste des Haselnussbuschs sind ideal.
Schnitzen ist mit Abenteuer, Outdoor und Kindheit wie bei Michel aus Lönneberga verbunden. Draußen in der Natur das Schnitzmesser herausholen, Stecken für die Wurst am Lagerfeuer schnitzen oder Figuren aus Holzscheiten schnitzen. Es hat etwas Ursprüngliches, Kreatives. Oft erreichen uns Rückmeldungen von Lehrern, die in der Schule mit den Kindern mit dem Messer umgehen möchten und dabei fast verzweifeln. Da sind Kinder, die in der 3. Klasse noch keine Übung mit dem Küchenmesser haben und sich ständig in die Finger schneiden. Auf der anderen Seite gibt es Schnitzen Workshops mit Kindern, die gerade mal aus dem Kindergarten kommen und sich ganz gut anstellen. Schnitzen ist eine besondere Kreativität Technik, die Kinder fasziniert. Es lohnt sich, Kinder langsam und mit Zutrauen an das Schnitzen heranzuführen. Holz zu bearbeiten ist besonders. Es ist eine Kunst, daraus Figuren oder Formen herauszuarbeiten. Und nicht zu vergessen, es macht auch eine Menge Spaß, wenn man den Bogen raushat.